NEUHAUSER WOCHE

Gustav Spörri arbeitete im «Trubegüetli

Bis zum 10. März findet in der Galerie am Hirschengraben 3 in Zürich die Sonderausstellung «Begegnungen mit Gustav Spörri» statt. Wer war der Mann? Was verbindet ihn mit Neuhausen? 

von Alfred Wüger /ms  28.Feb. 2013

Der Künstler, ein Keramiker, dessen Medium die Vase ist, wurde am 20. Juli 1902 in Zell am Harmersbach in Süddeutschland geboren. Sein Vater war ein aus dem schweizerischen Tösstal eingewanderter Töpfer, seine Mutter eine einheimische Bäckerstochter. Nach der Schule beginnt Gustav Spörri bei Georg Schmider in den Vereinigten Keramischen Werken in Zell am Harmersbach eine Lehre als Keramikmaler.

Von 1932 bis 1945 ist er Angestellter bei der Firma Villeroy & Boch in Dresden und arbeitet als Kunstbeirat und künstlerischer Leiter. 1946 gerät Gustav Spörri in Dresden in Gefangenschaft und wird zu Zwangsarbeit verurteilt.

Atelier im «Trubegüetli»

Dank Unterstützung aus Bern gelingt dem Ehepaar Spörri und seiner achtjährigen Adoptivtochter Elke 1948 die Flucht in die Schweiz.

Dort wird im selben Jahr die Tochter Heide geboren. Gustav Spörri arbeitet kurze Zeit in einer Töpferei bei Thun. Dann folgt der Wechsel in die Kunstkeramische Abteilung der Tonwarenfabrik Ziegler AG in Schaffhausen, wo er von 1949 bis 1964 als künstlerischer Leiter tätig ist. Im Jahr 1951 baut das Ehepaar Spörri das Wohn- und Atelierhaus «Trubegüetli» im Urwerfquartier in Neuhausen am Rheinfall. Zusätzlich und parallel zur Tätigkeit als Künstlerischer Leiter der Tonwarenfabrik Ziegler AG nimmt Gustav Spörri im «Trubegüetli» eine selbständige Tätigkeit als Keramiker und Künstler auf. Von 1965 bis 1976 arbeitet er ausschliesslich im eigenen Atelier.

Der Tod in Schaffhausen

Zum Oeuvre von Gustav Spörri zählen nicht nur Keramiken, sondern auch Mosaiken, Aquarelle, Zeichnungen Hinterglasmalereien. Am 29. Mai 1976 stirbt der Künstler im Alter von 74 Jahren in Schaffhausen an Krebs.

Gustav Spörri fotografiert von Christian Michael-Gautschi