Recherchen und Erkenntnisse

Neuigkeiten für die Freunde der Schweizer Keramik im 20. Jahrhundert


 

Heinrich und Gertrud Meister-Zingg

und ihre Kunst-Keramik Werkstätte in Stettbach b. Dübendorf (1920-1961)

 

Heinrich Meister wurde geboren am 7. Juni 1894 Binningen bei Basel, dem Herkunftsort seiner Mutter, Wilhelmine Stehlin. Der Vater mit gleichem Vornahmen, aus Wildensbuch im Zürcher Weinland stammend, war Prediger der St.Chrischona-Gemeinde. In dieser Funktion ging er 1895 mit seiner Familie ins elsässisches Münster.

Nach der französischen Grundschule absolvierte Heinrich die Matura in Colmar. 1912 Aufnahme eines Architekturstudiums in Zürich. Militärdienst während des Ersten Weltkriegs und Abbruch des Studiums 1919. Mit seinem Studienfreund Josef Kövessi und dem Töpfermeister Alphons Braun gründete Heinrich Meister 1920 den Töpfereibetrieb MEISTER in Stettbach bei Dübendorf. Geschäftszweck: Kunstkeramik und Gebrauchsgeschirr auf rationelle und moderne Weise herstellen. Braun war Töpfermeister, Meister Geschäftsführer, Kövessi Keramiker und (zusammen mit Meister) künstlerischer Leiter.

1921 trat Braun im Zerwürfnis aus der Firma aus. 1923 gesellte sich die Malerin und Absolventin der keramischen Fachschule in Bern Gertrud Zingg zu der MEISTER Keramik. 1924 heirateten Heinrich und Gertrud. 1927 wurde die Tochter Christine geboren, welche 1947 eine Lehre als Keramikmalerin in den elterlichen Betrieb abschloss.

1925 verliess Kövessi die MEISTER Keramik und im selben Jahr wurde der Firmenname geändert und unter dem Namen MEISTER & Cie von Heinrich und Gertrud Meister-Zingg neu eingetragen.

1926 wurden Heinrich und Gertrud Meister in den Schweizerischen Werkbund (SWB) aufgenommen. Zahlreiche Ausstellungen sowie Verkaufserfolge im In und Ausland konnten verbucht werden. Von 1925 bis 1961 beschäftigte die Firma zeitweise bis zu 20 Arbeitnehmer. Eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Schweizer Keramik der zweiten Generation des 20. Jahrhunderts, Benno Geiger (1903-1979) absolvierte bei der MEISTER Keramik die Töpferlehre bevor er seine Weiterbildung in Wien antrat.

Heinrich Meister war bis Ende der 50iger Jahre Präsident des Verbandes Schweizerischer Töpfermeister und Tonwarenfabrikanten.

1961 beschloss Heinrich Meister im Alter von 67 Jahren die kunstkeramische Werkstatt zu schliessen. Im Alter von 78 Jahren starb Heinrich Meister am 11. April 1972 in Stettbach. Gertrud Meister-Zingg (geb. 2. August 1898) starb 1984 im Alter von 86.

(Zusammenfassung  gestützt auf Recherchen von R. Kölliker)


 

Ruth E. Keller

"Töpferei zur Eidechs", 

CH-8802 Kilchberg, Alte Landstraße 11. 

Werkstattzeichen seit 1947: "Eidechse"

1947 von Ruth E. Keller, geb. 1920, gegründet, (Werkstattmarke für eigene Arbeiten "Eidechse" mit Zusatzzeichen "REK"), arbeitete diese ab ca. 1948 25 Jahre lang in Werkstattgemeinschaft mit Margret Hoz (Werkstattmarke für eigene Arbeiten "Eidechse" mit Zusatzzeichen "Z" im Kreis), die wiederum ab 1971 in Saas-Fee/Wallis selbständig tätig wurde (auch dort der Name: "Töpferei zur Eidechs", Werkstattmarke: Eidechse mit "Z" im Kreis und "SF").

 

 

(gestützt auf Recherchen von Heinz-J.Theis + Elisabeth Ott)


 

 

Margrit Linck und Jakob Gelzer

DIE KOMBINATION DER BODENMARKEN FISCH und VOGEL

 

1960-61 hat margrit linck die weisse glasur gefunden die sie lange danach geforscht hat
mit dieser entdeckung, beschloss sie von nun ab nur noch in weiss zu arbeiten.

der töpfer jakob gelzer ein langjähriger mitarbeiter von m. linck ca. ( 1945 bis 1961 )
hat sich mit dem entschluss von m. linck nur noch mit der weissen glasur zu arbeiten
nicht anfreunden können.

er beschloss nun selbständig zu arbeiten, was er auch tat. margrt linck erlaubte gelzer die formen und modele weiter produzieren zu dürfen. linck und gelzer hatten ein sehr gutes verhältnis zu einander und m. linck nahm das ganze nicht so eng.

die einzige auflage war, wenn gelzer nun ein linck model in seiner werkstatt (ab 1961) formen würde, müsste nebst seinem VOGEL-zeichen das linck FISCH zeichen markiert werden

bodenmarkierungen margrit linck + jakob gelzer
fisch: margrit link  / fisch und vogel: jakob gelzer (entwurf margrit linck)                                         vogel: jakob gelzer

08.10.2013  EDITION STRÜBIN